DAS HISTORISCHE KÖRNE

Kopie der Originalurkunde Kaiser Otto III. aus dem Jahre 989

Die Übersetzung

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit Otto von Gottes Gnaden König.

Wir wollen allen gegenwärtigen und zukünftigen Getreuen bekannt geben, dass die edle Frau Berhta im Nonnenkloster Burghurst begonnen hatte, eine dem heiligen Märtyrer Nikomedus geweihte Kirche zu bauen und hierfür alle ihre rechtmäßig ererbten Güter mit Zustimmung und Anerkenntnis ihrer Miterben geschenkt hatte. Zur Sicherung hatte sie zudem die genannte Kirche mit all ihrem Zubehör der Gerichtsbarkeit und dem Schutz Unseres Großvaters Otto guten Angedenkens, des erhabenen Kaisers, anvertraut, damit nichts davon durch Miss-günstige entfremdet werden könne. Sie hatte um seine Gnade gebeten, die genannte Kirche und alles, was sie außerdem in die Muntgewalt (=Vormundschaft) der Magdeburgischen Kirche gegeben hatte, dieser durch seine Anordnung und Güte zu schenken Jener aber hat ihr Verlangen gütig unterstützt und diese Kirche mit allem, was dorthin übergeben worden war und noch geschenkt werden würde, kraft seiner Urkunde der Magdeburgischen Kirche unterstellt und so gesichert, dass sie unter ihrem Schutz auf ewig erhalten bleibe.

 

Der Erzbischof von Magdeburg sollte, sobald das Werk vollendet sein würde, dort Äbtissin und Vogt einsetzen und von dem genannten Kloster eine Abgabe von zehn Schillingen aufgrund der Unterstellung unter seine Kirche erhalten, wie es die edle Frau festgesetzt und zu erfüllen gefordert hatte.

 

Nach dem Tode der Frau Berhta entstand jedoch zwischen ihrer Tochter Bertheida und Unserem Getreuen Gisalharius, dem zweiten Erzbischof von Magdeburg, ein schwerer Streit über die Güter, die sie der von ihr erbauten Kirche übergeben hatte, und er wuchs zu einem Zank aus, der sogar in Unserer Gegenwart nicht beendet werden konnte.

 

Deshalb stiften Wir, dem Rat Unserer Getreuen folgend - des Erzbischofs Willigis von Mainz, des Bischofs Rethari von Paderborn und anderer mehr - kraft Unserer königlichen Macht zwischen ihnen Versöhnung, die von beiden Seiten gebilligt worden ist, damit der entstandene Streit beigelegt wird und im genannten Kloster Gottesdienst gehalten werden kann, und zwar folgendermaßen:

 

Erzbischof Gisalhari erkennt auf Unsere Anordnung hin an, dass Bertheida durch die Hand seines Vogts Wigmann zur Versöhnung alles Erbe das von ihrem Vater Liutbert stammt, zum immerwährenden Besitz erhält. Dagegen verzichtet sie eigenhändig, unter Zustimmung ihrer Söhne Bernhard und Thuring, auf den gesamten Besitz, der von ihrem Stiefvater Berenrad stammt, damit die Nonnen des Klosters eine Pfründe für den Gottesdienst haben - mit Ausnahme eines Ortes, der Curni heißt. Diesen hat sie, mit Zustimmung des Erzbischofs und seines Vogts Wigmann, mit zehn Hufen und Familien zur Sicherstellung der Versöhnung zu immerwährendem Besitz erhalten.

 

Nachdem diese Versöhnung von beiden Seiten gebilligt und angenommen worden ist, haben Wir, wie es von ihr und ihren Söhnen gewünscht wurde und unter Beteiligung Unserer Getreuen, des Erzbischofs Willigis, des Bischofs Rhetari und vieler anderer, das, was sie in das Recht der Kirche zurückgegeben hat, dieser Kirche aufgrund Unserer Autorität aufs neue geschenkt. Und damit schließlich von keiner missgünstigen Person das, was von Uns dorthin geschenkt worden ist oder von anderen noch übergeben oder geschenkt wird, gewaltsam weggenommen werden kann, bekräftigen Wir mit dieser Urkunde.

 

Darüber hinaus untersagen Wir mit Unserem königlichen Befehl, dass ein Herzog oder Graf oder königlicher Amtsträger oder irgendeine Gerichtsperson, sie sei groß oder klein, in Angelegenheiten dieser Kirche oder der ihr übergebenen Güter irgendwelche Macht ausübt, außer dem Vogt, der vom Erzbischof von Magdeburg über das Kloster eingesetzt worden ist. Und damit die Übergabe und Bekräf-tigung Unserer Schenkung in Gegenwart und Zukunft fest und beständig bleibt, haben Wir diese Urkunde mit dem Eindruck Unseres Siegels kennzeichnen lassen und sie, wie unten zu sehen, eigenhändig bekräftigt. Handzeichen des Herrn Otto, des sehr ruhmreichsten Königs.

 

Ich, Hildebald, Bischof und Kanzler, habe ansteile des Erzbischofs Willigis gegengezeichnet.

Gegeben am 9. Februar im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 989 am 2. Tag der Indikation

 

Karte der Gemeinde Wambel und Körne 1826

Regierungsbezirk Arnsberg. Kreis und Bürgermeisterei Dortmund.

Karte der Gemeinde Wambel und Körne aufgenommen im Jahr 1826.  Massstab 1:10000

Infolge Übernahme der Zusammenlegungsergebnisse von Wambel und Körne berichtigt im Februar 1908 durch den Katasterhilfsarbeiter Gerlach

 

ALT KÖRNE

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Urkunde, Karte und Fotos, Archiv: Dr. Fricke

Ev. MATTHÄUS-KIRCHE

1949

erfolgt der Grundsatzbeschluss, ein Gemeindezentrum in Körne zu bauen.

 

1955

wird das Gemeindehaus eingeweiht.


03. 12. 1961

findet am 1. Advent die Grundsteinlegung zum Bau der Matthäus-Kirche statt.

        

21. 07. 1963

Die Matthäus-Kirche wird nach knapp zwei-jähriger Bauzeit mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Hierzu hatte die Gemeinde eine Kantate „Die Berufung des Matthäus“ in Auf-trag gegeben. An der Finanzierung der Kirche war der Gesamtverband der Ev. Gemeinden Dortmund, die Landeskirche, das Land NW beteiligt. Aber erst die Opferbereit-schaft der Gemeindeglieder in Körne und Wambel ermöglichte letztendlich den Bau der Kirche. 

 

1979

werden die Gemeinden Körne und Wambel zusammengelegt, um die Pfarrstellenmisere zu beseitigen.

 

09. 07. 1992

Presbyteriumsbeschluss, die Matthäus-Kirche in Körne aufzugeben. Die Folge dieses verhängnisvollen Beschlusses war der Austritt von fünf Körner PresbyterInnen: Gunda Baucks - Müller, Regina Brattke, Erwin Neuhaus, Siegfried P. Schmidt und Friedhelm Timmer.

 

Der Rücktritt erfolgte aus dem Gefühl der Zusammengehörigkeit mit den Körnern, die unter Opfern den sinnvollen Bau und mit ihren Spenden den Erhalt der Kirche seit mehr als 29 Jahren ermöglicht hatten. Sie hielten auch den Entscheidungsverlauf bis zum Abrissbeschluss einer Gemeinschaft von Christen nicht würdig, die in unserer Gesellschaft den Anspruch einer Vorbildfunktion erheben. Von offizieller kirchlicher Seite erhoben sich Vorwürfe, die Presbyter hätten sich nicht an demokratische Spielregeln gehalten.

 

23. Juni 1997  20.02 Uhr

wird die Matthäus-Kirche durch eine Sprengung beseitigt.

                                                                                                     - Das Turmkreuz stürzt ab-

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Grundsteinlegung 3. Dez.1961
Grundsteinlegung 3. Dez.1961


BLICK VOM TURM

MAHNMAL MATTHÄUS-KIRCHE

Am 31. März, 2001 wurde das Mahmal der Matthäuskirche Berliner Str., Nähe Erfurter Str. eingeweiht.


Den geeigneten Ort für die Aufstellung des Mahnmals zu finden, erwies sich schwieriger und zeitraubender als erwartet,. Eine Einigung mit den derzeitigen Nutzern des inzwischen neu-bebauten ehemaligen Standortes der Matthäuskirche konnte nicht erreicht werden.

 

Entgegenkommen und Mithilfe des Presbyteriums der Apostelgemeinde war nicht zu erwarten.

Es blieb aber Ziel, zumindest in räumlicher Nähe der gesprengten Matthäus-Kirche zu bleiben. So hat sich als Kompromiss ergeben, am Rande des Grundstücks eines Garagenhofes, aber direkt an der Berliner Straße und nur wenige Meter vom einstigen Standort der Kirche gelegen, einen Platz zu finden.


Den Anwohnern und Nutzern dieses Geländes sei herzlich für das Entgegenkommen zur Bereitstellung des Platzes gedankt. Für den künstlerischen Entwurf der Bronzeplatte geht unser Dank an den Dipl.-Des. Manfred Jockheck, FH Dortmund und für den Transport des Steins an den Baustoffhändler Rubart. Darüber hinaus ist allen Körner Bürgern für die großzügigen Spenden zu danken.


Durch diese vielseitige Hilfe wurden die Gestaltung und die Aufstellung des Mahnmals erst möglich. 

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